Das Umweltsiegel von Biobiene

Flussmittel - Produkteigenschaften

 

Produkteigenschaften und Anwendungsempfehlungen

 

Warum wird beim Löten ein Flussmittel verwendet?

Flussmittel spielen praktisch bei allen Lötvorgängen an der Luft eine entscheidende Rolle. Die Anwendung eines falschen Flussmittels kann erhebliche Auswirkungen auf die Lötqualität haben. Eine Lotlegierung  wird einen Grundwerkstoff nur dann benetzen und darauf fliessen, wenn Lot und Grundwerkstoff völlig frei von Oberflächenoxid sind.  Die Anwendung eines geeigneten Hartlotflussmittels gewährleistet, dass das Bauteil während des Lötens vor Oxidation geschützt wird und die vorhandenen und die sich neu bildenden Metalloxide aufgelöst werden. Hartlotflussmittel sind ausschliesslich zur Entfernung von Oxidfilmen geeignet. Andere Verunreinigungen wie Dreck, Staub, Öl, Farbe oder Lack sind vor dem Löten entweder mit mechanischen und/oder chemischen Mitteln zu entfernen.

 

 

Der Wirktemperaturbereich

Um wirksam zu sein, muss das Flussmittel geschmolzen und aktiv sein, bevor das Lot schmilzt. Zudem muss es aktiv bleiben, bis das Lot durch den Lotspalt geflossen ist und sich beim Abkühlen verfestigt hat.
Es empfiehlt sich daher, ein Flussmittel mit breitem Wirktemperaturbereich zu verwenden. Dies stellt sicher, dass das Flussmittel während des ganzen Lötvorgangs aktiv bleibt.

 

Die Wirkzeit
Das Flussmittel muss die Oxide auf der Werkstückoberfläche auflösen und die während des Erwärmens fortlaufend neu enstehenden Oxide bis zum Ende der Lötoperation entfernen. Ein Flussmittel kann nicht unbegrenzt Oxide auflösen. Je länger der Erhitzungszyklus dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirkung des Flussmittels nachlässt und sowohl die Rückstände als auch die Werkstücke ein schwarzes Aussehen annehmen. Wie lange ein Flussmittel wirksam bleibt, hängt insbesondere von der Arbeitstemperatur des Lotes und der Art des Grundwerkstoffs ab. Bei zu langen Erwärmungszyklen (Lötzeit > 4 Minuten) kann das Flussmittel inaktiv und zerstört werden. In diesem Fall empfiehlt sich die Verwendung eines Flussmittels mit einem höheren Arbeitsbereich. Bei sehr kurzen, schnellen Erwärmungszyklen lässt sich ein Flussmittel ohne Risko auf eine Temperatur bringen, die auch oberhalb seiner empfohlenen maximalen Arbeitstemperatur liegt.

 

Die optimale Flussmittelmenge
Die benötigte Flussmittelmenge schwankt je nach Art der Anwendung. Gewöhnlich reicht es aus, mit einem Pinsel eine dünne Schicht Hartlotflussmittel auf die Flächen des Lotspaltes und dessen Umgebung aufzutragen. Für die Qualität der Lötstelle ist es aber keineswegs schädlich, wenn "zu viel" Flussmittel aufgebracht wird. Im Gegenteil, es kann sogar das Entfernen der Flussmittelrückstände deutlich erleichtern. Bestreicht man das gesamte Bauteil flächig mit Flussmittel oder taucht dieses sogar darin ein, kann man die Oxidation des Werkstückes deutlich verringern und somit den Nacharbeitsaufwand erheblich reduzieren.
Die Anwendung von zu wenig Flussmittel kann dazu führen, dass dieses seine Wirksamkeit vorzeitig verliert, was zu unschönen und fehlerhaften Lötstellen führt.

 

Reaktionen und Veränderungen des Flussmittels während des Lötens
Während der Erwärmung des Flussmittels auf Löttemperatur dampft zuerst das in der Flussmittelpaste enthaltene Wasser aus. Dabei bläht es sich auf und trocknet anschließend weiss am Bauteil ab. Kurz bevor die Löttemperatur des Lotes erreicht wird, verflüssigt sich das Flussmittel wieder. Es wird klar und durchsichtig und fliesst auf dem Bauteil aus. Dies ist der Zeitpunkt das Lot hinzuzugeben.